Es ist weithin bekannt dass wir noch vieles von der Natur lernen können. Auf dem unteren Bild sieht man zum Beispiel eine Symbiose zwischen dem Madenhacker und dem Breitmaulnashorn. Der Madenhacker gesellt sich zu dem großen Ungetüm und reinigt ihn im Tausch gegen Schutz und Nahrung von Parasiten und Ungeziefer.
Auch in den Wissenschaften kommt es ab und zu zu Symbiosen. Unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen finden sich zusammen um an einem gemeinsamen Problem zu arbeiten und profitieren von fachfremden Kenntnissen. Damit erweitern sie ihre gesellschaftliche Bedeutung und Verantwortung und treiben den Fortschritt voran.
Die Gestaltung geht von Natur aus symbiotische Verhältnisse ein. Es gehört zu ihrer Aufgabe sich auf ein völlig anderes Fachgebiet einzulassen und das Wesentliche daran zu erkennen. Aus dieser Erkenntnis werden Konzepte entworfen, die sich visuell und strukturell mit einer Problemlösung beschäftigen.
Die beiden Disziplinen weisen also ganz unterschiedliche Qualitäten auf, während sie auch viele Gemeinsamkeiten teilen. So spielt die Kreativität oder der Begriff der Ästhetik auf verschiedene Art und Weise ein Rolle und ist wichtiger Bestandteil beider. Doch eine Zusammenarbeit findet bisher nur vereinzelt und isoliert voneinander statt.
Das Projekt Gestaltung Naturwissenschaft – Ein Versuch der erfolgreichen Zusammenarbeit will dabei einen Schritt weitergehen. Es ist ein Diplomprojekt des Fachbereich Gestaltung der Hochschule Darmstadt und verfolgt den Austausch und die Zusammenarbeit von Methoden und Kenntnissen aus Gestaltung und Naturwissenschaft.
Dabei möchte es als Bindeglied von Wissenschaft und Gesellschaft entdecken welche Möglichkeiten in der sozial-kreativen Zusammenarbeit liegen. Ziel soll eine nachvollziehbare und „menschliche“ Forschung sein, die entweder direkt beiträgt oder brauchbare Anstöße liefert.
Die folgenden Beispiele dienen nur zur Veranschaulichung wie eine Zusammenarbeit aussehen könnte. Die finale Form soll aber in Abstimmung der Beteiligten und abhängig vom Untersuchungsobjekt erarbeitet werden.
Konkret werden wissenschaftliche Projekte, Ideen oder Personen aus den Naturwissenschaften gesucht die offen und interessiert für eine Zusammenarbeit dieser Art sind. Nach gegenseitigem Kennenlernen der Eigenschaften und Prozesse beider Disziplinen soll nach Strategien und Methoden für ein gemeinsames real umgesetztes Projekt gesucht werden.